Nur ein stummer Fisch?

Hey du,
schön, dass du vorbeischaust!

Die Schultüren gehen auf und du verschwindest in der Masse. Abtauchen – bloß Bildschirmfoto 2016-06-30 um 11.58.32nicht auffallen! Doch was machst du mit deinem besten Freund Jesus? Zu Hause lassen? Oder überall hin mitnehmen? Wie man an der Schule einen Unterschied machen kann.

„Hallo, ich bin Christ!“. Viele haben Angst sich zu ihrem Glauben zu bekennen, ein Statement zu machen. Weil sie fürchten, dadurch ihren Status zu verlieren, verschweigen viele, dass sie Jesus nachfolgen. Und je länger man nicht darüber spricht, desto schwerer fällt es, plötzlich damit anzufangen…

Ist das eigentlich nicht traurig? In einem Land wie Deutschland, in dem die Toleranz gegenüber anderen Religionen doch eigentlich so groß ist. (Jetzt mal abgesehen von den ganzen rechten, die sowieso nichts in der Birne haben. Sorry, aber ist einfach so.) Mir ging es eine Zeit lang auch so. Dass ich Angst hatte meinen Freunden von meinem Glauben zu erzählen. Dass war in der Zeit, kurz nachdem ich mich entschieden hatte mein leben mit Jesus zu teilen.

Und dann habe ich irgendwann den Mut gefasst, meine Angst zu überwinden. Ich wollte endlich ehrlich sein. Ich wollte meinen Glauben nicht länger verstecken. Und na-ja, was soll ich sagen? Ich habe die Hardcore Variante genommen: über christliche Armbänder und Anhänger, Diskussionen im Unterricht und der Konfrontation meiner Mitschüler mit meinem Glauben. Ich wollte Jesus zeigen, dass er mir alles bedeutet. Sogar noch mehr, als die Anerkennung der anderen in meiner Klasse.

Zum Nachdenken anregen

Es geht Gott nicht darum, dass du die gängigen Klischees über Christen erfüllst, sondern, dass du zum Nachdenken anregst. Jesus war auch nicht der stumme Ja-Sager von nebenan. Er hat oft ganz schön provoziert. Lies mal Markus 11, 15-18 oder Lukas 6, 1-11. Als Jesus die Händler aus dem Tempel verjagt , hat er auch kein freundliches „Bitte“ vorausgestellt.

Auch am Sabbat hat er niemanden gefragt, ob er heilen darf oder nicht. Er hat es einfach gemacht. Und das ist genau das, wofür ich Jesus bewundere. Er hat die Menschen aufgeschreckt und zum Denken angeregt, weil es ihm nicht um Regeln ging, sondern immer um Menschen, um den Sinn dahinter und vor allem darum, was Gottes Wille war.

Mut zur eigenen Meinung

Ich habe das Erlebnis gemacht, dass ich Respekt und sogar einige Rückfragen bekommen habe, als ich ehrlich von meinem Glauben erzählt habe. Dabei muss man nicht auf alles eine Antwort oder theologisch und wissenschaftlich total den Plan haben. Oft kann man aber Gespräche in eine andere Richtung lenken und viele finden es total faszinierend, wenn man sich traut, seinen Mund aufzumachen und auch mal eine andere Meinung zu haben als alle anderen.

Wenn man nur mit der Menge schwimmt, hat man zwar keinen Stress, aber man verändert auch nichts. Versuche deine Einstellung und dein Handeln immer zu erklären, dann merken die anderen, was dir wichtig ist. Als Christ in der Schule hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du verhältst dich unauffällig oder du kannst etwas bewegen und bist für manche sogar ein Vorbild. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Und du?

Mach den Mund auf!

Mit diesen Tipps wird es dir irgendwann ganz leicht fallen, über deinen Glauben zu sprechen und aus dem U-Boot-Christsein aufzutauchen:

  • Bete vor dem Essen
  • Notlügen sind keine Option, Ehrlichkeit rockt!
  • Lästere nicht über den neuen Mitschüler, sondern geh freundlich und offen auf ihn zu.
  • Schicke keine Videos oder Bilder weiter, mit denen sich andere über eine Person lustig machen.
  • Nenne bei der Frage, was dir wichtig ist, auch deinen Glauben an Jesus.
  • Bete für deine Lehrer und Mitschüler – selbst für die, die du nicht leiden kannst.
  • Sprich nicht schlecht hinter dem Rücken deiner Mitschüler, sondern rede so über sie, wie du es auch tun würdest, wenn sie dabei wären.
  • Erzähle deinen Freunden, was du am Wochenende mit deiner Gemeinde oder deinem Jugendkreis erlebt hast.
  • Lies auch auf der Klassenfahrt in der Bibel.
  • Lade deine Freunde in den Jugendkreis ein.
  • Entschuldige dich, wenn du jemanden im Steit angeschnauzt hast, auch wenn es jemand war, den du nicht leiden kannst.
  • Erzähl in Biologie, warum du nicht an die Evolutionstheorie glaubst.
  • Trau dich auch außerhalb des Religionsunterrichts deine Werte, deinen Glauben und deine Fragen einzubringen.

Wenn wir Christen nicht von Jesus reden, wer dann? Also tauch auf und steh zu deinem Glauben. Gott wird dir den Rücken stärken!

Be blessed
Manuel


Autor der Andacht: Manuel Ehnis ist Christ, 15 Jahre alt und hat das Projekt „on4u“ für Teens gegründet. Seit Mai 2016 ist er Mitglied des Anti-Aquariums. Wir veröffentlichen hier seine Andachten. Das Bild war dem Beitrag beigefügt. Der Text darauf ist Englisch, ist ein Zitat von Mark Twain und bedeutet übersetzt: „In zwanzig Jahren wirst du enttäuschter von dem sein, was du nicht gemacht hast, als von dem, was du gemacht hast. Also wirf die Rettungsschlinge weg. Segle weg aus dem sicheren Hafen. Nimm die Passatwinde mit deinen Segeln. Untersuche. Träume. Entdecke. “ (Damit meint er nicht, dass wir unseren sicheren Hafen Jesus verlassen sollen. Sondern er meint, dass wir unsere Bequemlichkeit überwinden und wir etwas einstehen sollen. Zum Beispiel für das Christsein.)

7 Gedanken zu “Nur ein stummer Fisch?”

  1. Alles gut, bis zu der Stelle: „Erzähl in Biologie, warum du nicht an die Evolutionstheorie glaubst.“ Christen müssen keinen Kreationismus vertreten. Viele Kirchen, z. B. die evangelische (EKD) und die katholische akzeptieren die Evolutionstheorie.

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