Gott und die Jahreszeiten

Irgendwie schienen alle überrascht: da hatten wir uns eigentlich schon vom Winter verabschiedet  und doch, er ist noch einmal zurück. Das Warten auf den Frühling bleibt. Das Ganze hat mich zum Nachdenken über die Jahreszeiten gebracht und die Frage aufgeworfen: „Haben Frühling, Sommer, Herbst und Winter eigentlich eine Rolle in der Bibel gespielt?“ Irgendwie konnte ich mich nicht daran erinnern, das explizit mal so gelesen zu haben. Aber wie das mit der Bibel immer so ist: Natürlich liefert sie auch hierzu Antworten und Beispiele.

Gott erschafft die Jahreszeiten

Gott hat zunächst die Welt erschaffen und zwar mit Tag und Nacht. Das wissen wir aus der Schöpfungsgeschichte (1. Mose 1). Nach der großen Flut die später kommt und Noahs Familie samt der Tierpaare auf der Arche überleben, sagt Gott Folgendes: „Von jetzt an gilt, solange die Erde besteht: Nie werden aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht“ (1. Mose 8, 22). Hier nennt er also die ersten beiden Jahreszeiten und ihre Temperatur-Unterschiede „Frost und Hitze“.

Doch spielen sie innerhalb der Handlungen eine Rolle oder passieren die Geschichten einfach in der jeweiligen Zeit, die gerade eben ist? Nein. Auch das hat Gott geplant. So schreibt Timotheus in seinem zweiten Brief „Sieh zu, dass du noch vor Anbruch des Winters hier bist“ (2. Timotheus 4, 21). Und Matthäus schreibt: „Bitte Gott, dass ihr nicht im Winter oder an einem Sabbat fliehen müsst“ (Matthäus 24, 20).  In diesen beiden Beispiel zum Winter wird deutlich: Zu dieser Jahreszeit ist es kalt und gefährlicher zu reisen, weil die Betroffenen erfrieren könnten. Deshalb sollten sie eine andere Jahreszeit wählen, wenn möglich.

Frühling: Israeliten werden befreit

Der Frühling stellte für die Israeliten im Alten Testament eine besondere Zeit dar: „Ihr zieht jetzt im Frühlingsmonat aus Ägypten fort“, sagte Gott ihnen in 2. Mose 13, 4. Genauso geschah es auch, die Israeliten wurden aus der Gefangenschaft der Ägypter befreit und feierten seitdem in dieser Jahreszeit das Passahfest (Artikel: #Osternbedeutet: Was ist das Passahfest?).

Gleichzeitig wird der Frühling auch symbolisch verwendet: „» Wenn ihr das erlebt, werdet ihr voll Freude sein; neuer Lebensmut wird in euch erwachen, so wie im Frühling das frische Grün sprosst.« Ja, der Herr zeigt seine rettende Macht an denen, die ihm treu sind; aber seine Feinde bekommen seinen Zorn zu spüren“ (Jesaja 66, 14). Diese Jahreszeit bringt also das Frische, Neue mit sich, was wir immer wieder beim Wachsen der Blumen beobachten können.

Sommer: Hitze, Dürre und Gottes Zusage

Zeitlich bestimmen ließ sich der Sommer unter anderem daran: „Lasst euch vom Feigenbaum eine Lehre geben: Wenn der Saft in die Zweige schießt und der Baum Blätter treibt, dann wisst ihr, dass der Sommer bald da ist“ (Matthäus 24, 32). Diese Jahreszeit ist in vielen biblischen Geschichten mit etwas Negativem, wie Dürre und Hitze verbunden, die alles kaputt macht. Darunter litten beispielsweise die Ernte, Menschen verhungerten oder verdursteten: „Wenn Eis und Schnee in Frühjahrswärme schmelzen, dann sind die Flüsse voll von trübem Wasser; doch in der Sommerhitze schwinden sie, ihr Bett liegt leer und trocken in der Glut“ (Hiob 6, 16-17).

Weil die Menschen diese Erfahrungen gemacht und deshalb auch Angst vor dem Sommer hatten, sicherte Gott ihnen und auch uns beispielsweise zu: „An jenem Tag wird in Jerusalem eine Quelle mit Leben spendendem Wasser entspringen; die eine Hälfte fließt in das Meer, das im Osten liegt, die andere in das Meer im Westen. Das Wasser wird im Winter wie im Sommer fließen und nie versiegen“ (Sacharja 14, 8).  Der Tag um den es hier geht, ist der von Jesu Rückkehr auf die Erde, der uns noch bevorsteht. Auch viele andere biblische Geschichten zeigen, dass Gott die Menschen mit Essen und Trinken versorgt.

Herbst: Gott schenkt Regen

„Ihr Bewohner des Zionsberges, freut euch und jubelt über den Herrn, euren Gott! Er erweist euch seine Güte und schickt euch Regen wie zuvor, Frühregen im Herbst und Spätregen im Frühjahr“, schreibt Joel (2, 23). Denn Gott sorgt dafür, dass das die Pflanzen und damit auch Nahrung, wie Getreide, Obst und Gemüse wachsen können. Dafür hat er sogar separate Feste vorgesehen: „Wenn die ganze Getreideernte eingebracht ist, sollt ihr das Pfingstfest feiern und im Herbst, wenn ihr die Früchte von euren Weinstöcken und Bäumen abgelesen habt, das Fest der Lese“ (2. Mose 23, 16).

Für uns Ungeduldige, die sich endlich den Frühling herbeisehnen, bleibt Gottes Wort in Prediger 3, 1: „Alles, was auf der Erde geschieht, hat seine von Gott bestimmte Zeit.“ Also machen wir das Beste aus der Situation, wie der Vater, der vorhin vor meinem Fenster vergnügt mit seinen beiden Söhnen eine Schneeballschlacht veranstaltet hat.

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