„Uns geht es wirklich schlecht, kannst du uns helfen?“, schrieb der afrikanische Jugendliche Ismaila Bojang mir auf Englisch per privater Facebook-Nachricht. Ich war als erstes sehr verdutzt und hörte mir seine Geschichte an. Und eins vor Weg: ich brauche DEINE Hilfe!
Seine Familie lebt in Gambia und ist sehr arm. Sein Anliegen, weshalb er schrieb: Fürchterlich traurig. Seine Schwester war gestorben, ihr Leichnam lag im Krankenhaus. In Afrika scheint es so zu sein, so schilderte er mir die Situation, dass sie die Toten erst mitnehmen können, wenn sie die Krankenhaus-Rechnung bezahlen. 70 Euro sollte das Kosten, Geld, dass die Familie, deren Oberhaupt der Jugendliche Ismaila ist, nicht hat.
Er war auf der Suche nach dem Geld, was mich etwas stutzig machte. Ich kannte ihn doch gar nicht, hatte nur die ärmlichen Verhältnisse auf seinem Facebook-Profil gesehen. Das konnte natürlich auch alles Fake sein. Und 70 Euro waren nicht wenig Geld.
Gott schaltet sich ein
Doch dann sprach Gott zu mir: „Schick ihm das Geld. Gib ihm aber nicht 70, sondern 100 Euro.“ Kurz zögerte ich, aber ich wusste, dass Gott Ismaila bewusst zu mir geschickt hatte. Ich fragte den jungen Afrikaner, wie ich ihm das Geld überweisen konnte. Eine IBAN-Nummer wie bei uns in Europa, habe er nicht. Und auch kein normales Konto. Das sei viel zu teuer.
Aber er gab mir seine Zugangsdaten von Western Union:
„ISMAILA BOJANG, WESTERN UNION BANK, BRIKAMA BREACH THE GAMBIA WEST AFRICA“. Aber ich kannte diese Überweisungsart nicht, ebenso wenig wie Moneygram, was er mir vorschlug. Deshalb fragte ich ihn nach seiner Adresse:
„Ismaila Bojang, Brikama Mansarensu, The Gambia, West Africa.“
Deshalb beschloss ich ihm einen Brief mit einem Zettel und dem Geld zu schicken. Ich ging zur Post und sendete meinen ersten Brief nach Afrika. Dann betete ich, dass der Brief gut ankommt. Denn ich war nervös: Würde er ihn wirklich bekommen?
Schlangenbiss und frohe Botschaft
Während ich abwartete verschlechterte sich die Lage in Gambia: Ismaila war unterwegs gewesen, um irgendwo im Gebüsch Essen für ihn uns seine Familie aufzutreiben. Dabei wurde er von einer Schlange gebissen. „Es tut so weh, ich habe Angst zu sterben. Meine Geschwister weinen alle.“ Ich war geschockt. Was könnte ich tun? Erstmal antwortete ich „Du musst unbedingt zum Arzt!“
Das war Ismaila klar, doch er hatte kein Geld. „Die Behandlung kostet 30 Euro. Ohne Bezahlung wird mir nicht geholfen.“ Einige Zeit später gab er mir die WhatsApp-Nummer des behandelnden Arztes vor Ort. Ich erklärte ihm, dass das Geld auf dem Weg sei. „Ich kann ihn vorher nicht behandeln, sonst verliere ich meinen Job“, meinte der Arzt nach langer Diskussion. Er fügte hinzu: „Sie müssen sich unbedingt um Ismaila und seine Familie kümmern. Sie haben nicht mal etwas zu essen.“
Dann, kurz bevor es zu spät für Ismaila war, die frohe Botschaft: Der Brief kam an, der Jugendliche konnte behandelt und der tote Körper der Schwester bezahlt werden. Er schickte mir danach freudig das Bild mit dem Brief und seinen Geschwistern.
Kein Zuhause mehr
Doch dann wurde die Situation vor Ort immer schlechter. Zunächst schrieb Ismaila mir, dass sie in einem kleinen, ärmlichen Häuschen wohnen, das von Personen aus der Stadt sei. Nach der Trauer über diese Situation, dann der nächste Schlag: Die Besitzer benötigen das Haus selbst, Ismaila und seine Geschwister sind obdachlos.
Hilfe für Ismaila und seine Geschwister
„Wir brauchen unbedingt Hilfe. Wir haben jetzt kein Haus und kein Essen mehr“, flehte er. „Alleine schaffe ich das nicht“, dachte ich und bot ihm an, einen Artikel auf meinem christlichen Blog – diesem hier – zu veröffentlichen. Ich bat ihn, mir einen genaueren Text zu schreiben. Das hier, ist die Übersetzung:
„Hallo meine lieben Brüder und Schwestern in Christus,
ich möchte euch etwas über meine Familie, unsere Lebensumstände und über unsere Probleme erzählen. Es ist Regensaison, der Regen wird alles zerstören. Deshalb ist es auch so schwierig für uns zu schlafen. Unser Hauptproblem ist das Essen. Manchmal haben wir – ich und meine Geschwister – nichts zu essen, manchmal zwei Tage am Stück. Die Kinder weinen dann so laut. Aber wir halten an unserem Glauben fest.
Die Kleidung ist ein zweites Problem. Wir haben hier kaum Schuhe, so dass zwei Kinder welche anziehen und die anderen Zuhause warten, bis sie wiederkommen um ihnen die Schuhe zu geben. Uns geht es immer schlechter, seit dem unsere Eltern gestorben sind.
Ich habe seitdem meine Schulausbildung verloren. Und wenn man die nicht hat, kann man auch nicht arbeiten. Und das muss ich doch, damit ich für meine Familie sorgen kann. Außerdem ist das hier eine muslimische Gesellschaft, in den wir uns als Christen sehr schwer tun.
Wir danken jedem Leser und wünschen ihm Gottes reichen Segen.“
Und deshalb bitte ich dich und euch um Hilfe: Wenn ihr Ismaila etwas geben könnt, dann bitte helft ihm. Sei es auch per Post als Brief oder Päckchen mit Kleidung oder per Überweisung. Hier sind nochmal seine Daten:
Die Adresse:
Ismaila Bojang
Brikama Mansarensu
The Gambia
West Africa
Überweisung bei Western Union:
ISMAILA BOJANG
WESTERN UNION BANK
BRIKAMA BREACH
THE GAMBIA
WEST AFRICA
Gottes reichen Segen und vielen Dank für deine Unterstützung! Bitte betet auch für ihn und seine Familie. Sie können jede Hilfe brauchen.
PS: Du kannst mir sehr gerne Fragen stellen, wenn du dir so unsicher bist, wie ich am Anfang. Kommentiere einfach den Beitrag oder schreibe eine Mail an Antiaquarium_zur_Ehre_Gottes@gmx.de.
„Liebe und Reis für Gambia“ – Hannelore Krug im Interview
Zur Autorin:
Johanna Daher ist die Gründerin des Blogs und christlichen Projekts „Anti-Aquarium zur Ehre Gottes“. Normalerweise schreibt sie die Artikel mit dem offiziellen Account des Projekts, doch diese Geschichte war ihr so ein persönliches Anliegen, dass sie deshalb mit ihrem eigenen Namen dahinter stehen wollte.
Liebe Johanna, weisst Du eigentlich, dass täglich unzählige spammails mit denselben Anliegen ankommen? Auch ich erhalte regelmässig in Variationen mails von völlig unbekannten Personen mit wechselnden Geschichten und der Aufforderung, Geld zu schicken (so wie die von Dir geschilderte, vermutlich durch meine eigenen Afrikakontakte). Dass per Post Briefe ankommen mit ähnlichen Bitten? Da ich selbst regelmässig in Afrika arbeite, kenne ich auch von dort die täglich vorgebrachten Bitten um Hilfe finanzieller Art.
Da es leider reichlich Menschen gibt, die freundliche Menschen guten Willens nach Strich und Faden ausnutzen, würde ich, wenn ich Du wäre, nach einem Treuhänder schauen, dem man vertrauen kann. Das ist entweder eine Organisation, die vor Ort arbeitet, so wie German Doctors (mit denen ich zusammenarbeite und die sich verlässlich um solche Anliegen wie die von Dir beschriebenen kümmern) oder Cleft oder Solwodi oder eine der vielen, vielen anderen seriösen mit Spendensiegel und klar einsehbarer Finanzverwendung.
Ich kann Dir nur sagen, sei vorsichtig und benutze den Verstand, den Gott Dir gegeben hat. Es gibt so unzählige seriöse Möglichkeiten, Gutes zu tun und zu helfen, dass man nicht auf eine unklare Bitte aus den Tiefen des Internets gleich mit einer Überweisung reagieren muss (zumal das Muster mit all den Nachfolgeanfragen ebenso typisch ist). Und ich muss Dir sagen: die Preise, die Du da nennst, entsprechen nicht denen vor Ort. Dort ist die Behandlung wesentlich billiger…. Alles Gute Dir und lass Dein freundliches und hilfsbereites Herz nicht ausnutzen, sondern spende, wo es auch sicher ankommt.
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Hallo 🙂
Ja, ich wurde bereits auf Facebook auf Ihre Arbeit aufmerksam gemacht – wirklich toll! Ich hatte in dem Moment das Gefühl, dass es das Richtige war, bin durch die Ganzen Nachrichten jetzt aber sehr verunsichert und habe schon überlegt den Beitrag zu löschen. Und dann gibt es in mir doch die Stimme die sagt: „Vielleicht ist er ja keiner der Kriminellen, sondern braucht wirklich Hilfe.“ Kann das auch sein?
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Für mich klingt es zu standardisiert, es reiht sich nahtlos ein in all die vielen unseriösen Bitten. Kennst Du niemand in der Ecke, den Du mal hinschicken könntest? Es gibt ja überall Hilfsorganisationen.. Oder wenn Du selbst mal dort bist(was ja vermutlich selten vorkommt). Wenn Du Dir mal anschaust, wie viele Berichte es von den seriösen Hilfsorganisationen gibt, auch da freuen sich unzählige Menschen, wenn Du ihnen hilfst und ihre Notlage ist nicht weniger schlimm als die, von der Deine Spendenerbitter schreiben…:) Gutes Gelingen!
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Kenne leider nur jemanden in Uganda. Dankeschön! Ja, das weiß ich. Vielen Dank! 🙂
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Entweder bist du grenzenlos naiv oder du hoffst, dass es andere sind !
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Hallo er schreibt mich auch schon an habe seit länger Kontakt,er bittet immer wieder nach geld,und wie hungrig seine Familie ist.
Kann denn keiner sagen ob das seriös ist?
Es tut mir sehr leid aber ich bin skeptisch
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Genauso geht es mir ja auch, Alftedo. Bisher konnte mir das leider noch keiner so richtig sagen.
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Ein afrikanischer Jugendlicher hat Zugang zu facebook und betreibt dort aktiv eine Seite, angeblich hungert er aber sant seinen Geschwistern. Er besitzt Handy oder Kamera, aber nur durchlöcherte flip-flops, die er fotografiert ……. Das kann nur ein fake sein. Es gibt doch wahrhaftig genügend seriöse Möglichkeiten um zu spenden, wenn man das gerne möchte
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Hopla habe mich vertippt ich heisse Alfredo 🙂
Ja ich war kurz davor aber ich habe mir das änderst überlegt
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