
Jesus kam in die Stadt, wurde von vielen Bewohnern auf seinem Esel mit Palmblättern freudig empfangen. Einige Zeit später starb er am Kreuz, unter anderem wegen der selben Leute, die einst ihren neuen König bejubelten. Doch das tat er nicht umsonst: Er starb für deine, meine, unsere Sünden und stand nach drei Tagen wieder von den Toten auf. In der Aktion #Osternbedeutet wollen wir gemeinsam mit dir den ganzen März lang die biblische Ostergeschichte ganz neu erleben. Dieser Artikel gehört zu Tag 13 und gibt einen Einblick in die Art der Gesprächsführung von Jesus. Er bezieht sich auf Matthäus 26, 60b-68 (im Bild).
Jesus war bekannt für seine tollen Predigten und Gleichnisse. Er war ein Mann der großen Worte. Aber manchmal eben auch der wenigen bis gar keinen. In der heutigen Bibelstellen macht er letzteres: Er schweigt. Eigentlich komisch für die Situation, denn er wird angeklagt. Jeder andere Mensch hätte vermutlich versucht sich zu verteidigen, denn immerhin ging es um sein Leben. Aber Jesus schweigt. War er resigniert oder hatte keine Idee, was er sagen sollte? Nein. Er wusste, dass seine Kreuzigung so kommen musste und das es Gottes Plan war. Außerdem: Was hätte er sagen sollen? Immer wieder zu wiederholen, dass er Gottes Sohn ist, hätte die Situation vermutlich auch nicht geändert. Und so schwieg er lieber.
Mehr als nur ein Wort
Doch wir kennen Jesus auch anders. Redend. Und zwar in seinen vielen Gleichnissen, wo er die Sprache gebraucht um den Jüngern und Menschen Gottes Reich zu beschreiben. Zum Beispiel im Gleichnis vom Senfkorn (Matthäus 13, 31-32) oder beim verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32) . Dabei benutzt Jesus gezielt Worte und Situationen, die die Menschen verstehen, um das Unfassbare, wie das Reich Gottes ein wenig greifbarer zu machen.
Dann wieder gibt es Situationen, in denen Jesus gar nicht viele Worte braucht. So zum Beispiel in Matthäus 8, 23-27, als er sich mit den Jüngern auf einem Boot befindet und es droht zu sinken. Erst schläft Jesus, dann wird er von seinen panischen Schülern geweckt. Doch Gottes Sohn bleibt ganz ruhig, sagt dem Sturm, dass er aufhören soll und plötzlich ist alles ganz still. Jesus schwingt keine langen Reden, sondern kommt gleich zum Punkt. Er ist so mächtig, dass wenige Worte genügen und er nicht erst Überzeugungsarbeit leisten muss.
Besondere Antworten
Viele Menschen wollten zum Einen von Jesu Wissen profitieren und stellten ihm deshalb Fragen, zum Anderen gab es diejenigen, wie die Priester, die ihm damit eine Falle stellen wollten. Doch Jesus blieb ruhig, ließ sich nicht provozieren und gab dann besondere, ja brilliante und unerwartete Antworten. Deutlich wird das am Beispiel der Ehebrecherin:
11 »Niemand, Herr«, antwortete sie. »Dann verurteile ich dich auch nicht«, erklärte Jesus. »Geh und sündige nicht mehr.«“ (Johannes 8, 3-11)
Jesus geht nicht in die Falle und sagt „Nein, steinigt sie nicht.“ Sondern er bewirkt das, in dem er an die Menschen selbst appellierte. Er bezog sie mit ein. Ähnlich ist es beim Beispiel des Steuerzahlens (Lukas 20, 20-26).
Fazit
Was lässt sich also über die Art der Gesprächsführung von Jesus sagen? Er antwortet immer angemessen. Zum einen mit den Worten, die seine Zuhörer verstehen und mit Beschreibungen, die sie nachvollziehen können. Zum anderen weiß er auch, wann Schweigen die bessere Lösung ist. Er denkt über seine Worte nach und redet nicht einfach, was ihm gerade so einfällt. Am Ende kommt er damit immer zu dem perfekten Ergebnis.
Was wir uns von Jesus abschauen können? Antworte bewusst und nachdem du darüber nachgedacht hast. Das Leben ist keine Quizshow, bei der die Antwort so schnell wie möglich gegeben werden muss. Wähle deine Worte mit bedacht und überlege, ob sie jemanden verletzen können oder angebracht sind. Und manchmal gilt das alte Sprichwort: „In der Kürze liegt die Würze.“ Denn manchmal sind gar nicht viele Worte notwendig, aber die richtigen. Die, die deine Mitmenschen verstehen.
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> Tag 30: Das denken die Juden bis heute über Jesus
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