In den sozialen Netzwerken und auf unserem Blog haben wir dazu aufgerufen,“Meine Geschichte mit Gott” zu erzählen. Der Christ Fritz Wäfler hat sich gemeldet und folgendes erzählt:

Ich bin im schweizerischen Engstligtal zwischen Frutigen und Adelboden (Spissen) bei streng gläubigen Eltern aufgewachsen. Mein Vater war Bergbauer, der immer viel Arbeit hatte, und von einem Anwesen zum anderen zügeln musste – mit der Familie (6 Kinder), den Kühen und dem halben Hausrat. Mein Vater hatte leider nicht viel eigenes Land und somit mussten wir Kinder immer zügeln und waren nie wirklich sesshaft.
Dieser ewige Stress verursachte beim Vater, dass er in seinem Jähzorn die Kühe im Stall mit einem Stock durchdrosch (schlug) und wir Kinder somit auch ab bekamen. Wenn so eine Kuh wieder einmal nicht gehorchte, sah ich wie der Vater sie mit einem Prügel in angebundenem Zustand schlug, und das brach mir das Herz vor Mitleid und somit wollte ich nicht Bauer werden und auch nicht helfen im Stall (Landwirtschaft) und so.
Gefühl als „Querulant“
Das wiederum gab einen ewigen Konflikt zwischen mir und der Familie, ja ich wurde ein Querulant, der immer etwas Verrücktes anstellte und so nach Anerkennung und Liebe suchte. Das wiederum löste aus, dass ich vor meinem Vater viele male die Hosen runter ziehen musste und er mich dann mit einem Strick schlug, bis ich oft nicht einmal mehr sitzen konnte.
Meine Mutter versuchte viele Male, mich zu schützen vor meinem Vater, so gut es ging. Sie gab mir Arbeit in der Küche oder beim Holzhacken. In der Schule war ich auch der selbe Querulant und wurde auch vom Lehrer vor allen Kindern durchgeklopft. Als ich aus der Schule kam, wechselte ich die Hilfsarbeiter-Stellen wie die Hemden und rutschte immer tiefer ins verbrecherische Schlamassel (Wilderei,Einbrüche usw.).
Zur Zeit als ich zirka 25 Jahre alt war, pendelte ich viel von Kanada und Amerika in die Schweiz zurück, da ich in Kanada Schwarzarbeiter war und mit dem Touristenvisum immer das Land wechseln musste. Ich liebte die Wildwestatmosphäre und gründete in meinem Zuhause in der Schweiz einen Wildwestclup. Es wurden Wildererwaffen hergestellt, Munition gegossen für unsere nachgemachten Revolver.
Im Gespräch mit Gott

Es war gerade Karfreitag: meine Kollegen, mein Vater und ich trainierten bei meinem Schießstand mit unseren Revolvern das schnelle Ziehen wie im wilden Westen. Dabei verfing sich mein Revolver im Holster und somit ging der Schuss in mein Bein und nicht ins Ziel . Das Ergebnis: Ich schoss der Länge nach 50 cm in den Ober- und Unterschenkel. Durch dieses Ereignis sprach Gott zu mir. Wie willst du weiter in deinem Leben? Ich war schon 20 Tage im Gefängnis gewesen und ich sagte Gott, wenn es dich wirklich gibt, so musst Du mein Herz verändern, ich kann es nicht. Im selben Augenblick wusste ich: ich bin sein geliebtes Kind, und meine Schuld ist mir vergeben.
Heute, zirka 37 Jahre später, habe ich mit meiner zweiten Frau zusammen eine Internetbrocante (Trödelmarkt) als Plattform um Menschen die rettende Botschaft zu bringen: „Internetbrocki mit Herz“ (auf Facebook) und auf der Plattform Ricardo. In jedem Päckli oder Velo (Fahrrad), das wir per Post versenden, liegt ein Traktat bei. Viele holen die Sachen ab. Wir nehmen uns Zeit mit ihnen über Gott und die Welt zu reden.
2 Gedanken zu “Nach Schießunfall: Gott verändert das Herz von Fritz Wäfler”